20./21.07.2019 KGP/Trial Kl. 1 in Hainewalde

 

Am frühen Morgen des 20. Juli machte ich den Weg nach Hainewalde, ein idyllischer Ort im Osten von Sachsen, gelegen in unmittelbarer Nähe zu Zittau. Andree Scholz lud zur ersten KGP-Prüfung in Sachsen ein. Eine Koppelgebrauchshundeprüfung wollte ich schon immer einmal laufen. Sie sind rar gesät, schnell ausgebucht und bisher immer viel zu weit weg gewesen. Aber seit ca. 2 Jahren tut sich in Sachen Hüten und Border Collies etwas hier in Sachsen. Unsere Regiogruppe wird stets aktiver und ist bestrebt, auch weiterhin verschiedene Veranstaltungen rund um unsere gemeinsame Leidenschaft, das Hüten mit Border Collies, ins Leben zu rufen.

 

Nach 2,5 Stunden Fahrt kam ich in Hainewalde, gerade rechtzeitig zum Briefing an. Eine wunderschöne Fläche erwartete mich, hügelig und dabei weitläufig und am Horizont erstreckt sich das tschechische Gebirge. Das Organisationsteam hatte schon den Parcours aufgebaut, ein eigenes Richterzelt stand bereit, ein großes Zelt für die Besucher und Teilnehmer und natürlich ein Essenswagen, welcher stets leckere Gerichte servierte. Ob deftiges Mittagsessen oder eine süße Nachspeise, belegte Brötchen, Fettbemme oder Getränke nach Wunsch rundeten beide Veranstaltungstage ab.   

 

Zur Prüfung meldeten sich 15 Starter. Richterin an beiden Tagen war Anita Hermes. Andree´s Herde bestand aus 75 schweren Suffolkschafen zwischen denen sich einige Zwartblessschafe befanden.

 

Es begann mit einem 150 m Outrun, bei dem die Herde von 15 Tieren eingesammelt werden musste. Die Schafe ließen sich nicht von jedem Hund überzeugen sich in Bewegung zu

setzen und dann, wenn sie einmal losrollten, auch den vorgesehenen Weg zu nehmen. Sie hatten oft ihre eigenen Ideen und wollten es schon ganz genau gesagt bekommen wer jetzt, wie zu laufen hat. Nach dem Fetch und dem Turn galt es eine Treibstrecke zu bewältigen, deren Ende durch einen Pfosten markiert wurde. Danach schloss sich das Nachtreiben an, hierbei mussten ein Treibtor, eine Brücke und 3 rechte Winkel gemeistert werden. Dabei hatten es die rechten Winkel in sich. Bei dieser Aufgabe war ein Feldweg imitiert, eine relativ enge Gasse, gekennzeichnet durch Absperrband, welches auf dem Boden befestigt war. Hier durfte keines der 15 Schafe einen Fuß über die Absperrung setzten, sonst gab es Punktabzug. Hier musste man den Hund gekonnt flankieren und positionieren um die Pläne der Schafe zu durchkreuzen, denn das Gras auf der anderen Seite des Absperrbandes schmeckt ja immer viel besser.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hatte man diese Aufgabe geschafft, folgte die Sortieranlage, hier sollten 5 Schafe abgetrennt werden. Der Rest befand sich im großen Pferch, die 5 vorsortierten Schafe galt es nun von der Sortieranlage weg, zum Einpferchen zu bringen. Natürlich fanden das die 5 einsamen Schafe gar nicht lustig und wollten lieber bei ihrer Herde bleiben. Hier musste der Hund beweisen, dass er auch einzelne Schafe von einer bestehenden Herde trennen konnte. Das gelang dem Einen besser, dem Anderen weniger flott.

 

 

Danach folgte das Einpferchen, je nachdem wie sich die „ neue“ 5er Gruppe zusammengefunden hatte und wie wichtig es dem Ein oder Anderem Schaf erschien doch lieber wieder zurück, zur bekannten Herde zu rennen, gelang das

Einpferchen gut, wenn Hund und Handler auf den Punkt agierten.

 

 

Von 15 Hunden bestenden 7 die KGP. Detlef Klabunde gewann mit seinem Nic vor Miriam Arnold mit Nike, auf dem zweiten Platz und Miriam Arnold mit Aubrey, auf dem dritten Platz.    

 

 

 

Alle 3 Hunde, Nike,Black Mountain Aubrey und Black Mountain Abigail haben die Koppelgebrauchshundeprüfung der ABCD Deutschland e.V. bestanden. Somit trägt nun meine Zuchtstätte das Prädikat „Hüteleistungszucht“.

 

 

Am Samstagabend kehrten wir gemeinsam in die „Lausche“ ein, wo bei sehr guter Küche angeregte Fachgespräche geführt wurden und der Tag einen harmonischen Ausklang fand.

 

 

 

Am Sonntagmorgen erwartete uns ein Klasse 1 Trial. Die Fläche blieb die Gleiche, die Aufgaben waren jedoch andere. Hier galt es weniger pragmatisch zu arbeiten, sondern feinsäuberlich Linien zu treffen und hübsch einzupferchen. Als kleines Kniffelspiel erwies sich das Malteserkreuz, welches es vor dem Einpferchen zu Meistern galt.

 

Die Schafe, die jetzt nicht mehr im 15er Pulk zusammenliefen, sondern je 5 Tiere pro Lauf, waren deutlich flotter unterwegs, waren aber auch diesmal gut zu arbeiten. Hier gewann Andre´Scholz mit Nick, 176 Punkte, vor Miriam Arnold mit Nike, 174 Punkte, und Detlef Klabunde mit Nic, 157 Punkte.

 

 

 

Alles in Allem war es eine sehr gelungene Veranstaltung, motivierte Organisatoren, Helfer, Starter und interessierte Zuschauer verliehen den beiden Tagen eine familiäre und entspannte Atmosphäre.  Wir freuen uns auf weitere Veranstaltungen im Oberlausitzer Dreiländereck und sind gespannt was das Organisationsteam rund um Familie Scholz schon neues plant.

Fotos von Jenny Richter, Andre Schäfer, Miriam Arnold